Wärmepumpe im Winter: Tipps für eine effiziente Nutzung bei Minusgraden

Moderne Wärmepumpen gelten als besonders energieeffizient und klimafreundlich. Doch sobald die Temperaturen unter den Gefrierpunkt fallen, stellen sich viele Hausbesitzer die gleiche Frage: Funktioniert die Wärmepumpe bei starkem Frost genauso zuverlässig wie sonst?

Die gute Nachricht: Eine gut eingestellte und sorgfältig vorbereitete Wärmepumpe arbeitet auch bei Minusgraden effizient. Wir erklären, was Sie für eine reibungslose Nutzung beachten sollten.

 

So arbeiten Wärmepumpen bei Minusgraden

Luft-Wasser-Wärmepumpen sind die mit Abstand am häufigsten verwendeten Wärmepumpen in Deutschland. Sie können selbst bei frostigen Temperaturen Wärme aus der Umgebungsluft ziehen. Zahlreiche Modelle arbeiten bis circa -15 oder -20 Grad Celsius. Je stärker die Außentemperatur allerdings sinkt, desto höher wird der Leistungsbedarf des Geräts und die Effizienz nimmt ab. Das bedeutet nicht, dass Wärmepumpen im Winter schlechter heizen – sie benötigen jedoch mehr Strom, um die gewünschte Temperatur zu erreichen.

Wärmepumpe richtig auf den Winter vorbereiten

Um auch bei ungemütlichen Minusgraden einen effizienten Betrieb der Wärmepumpe zu gewährleisten, sind ein paar kleine Maßnahmen erforderlich.

1. Außengerät schützen

Damit Luft-Wasser-Wärmepumpen problemlos arbeiten können, müssen Blätter oder Schnee regelmäßig entfernt werden. Diese können den Luftstrom sonst schnell stören und die Effizienz des Geräts verringern. Ein kleines Schutzdach über der Wärmepumpe kann hier langfristig helfen.

Leichte Vereisungen des Außengeräts sind bei kalten Temperaturen ganz normal. In der Regel werden diese durch automatische Abtauprogramme reguliert, die das Eis in kurzen Intervallen entfernen. Problematisch wird es jedoch, wenn sich Feuchtigkeit unter dem Gerät staut oder kein ausreichender Ablauf vorhanden ist. Um Schäden an der Wärmepumpe zu verhindern, sollte der Kondensatablauf daher regelmäßig gereinigt werden.

2. Heizkurve kontrollieren und optimieren

Die Heizkurve ist das Herz der Wärmepumpenregelung. Sie legt automatisch fest, wie warm das Heizwasser bei den jeweils vorherrschenden Außentemperaturen sein muss. Vor allem bei längeren Kältephasen lohnt sich dennoch ein Blick in die Einstellungen, um bestmögliche Ergebnisse zu erzielen. Oftmals zahlt es sich aus, mit einer niedrigeren Kurve zu starten und so Energie und Geld zu sparen. Bei Bedarf lässt sich das Niveau jederzeit leicht erhöhen.

3. Vorlauftemperatur niedrig halten

Eine Wärmepumpe arbeitet umso effizienter, je niedriger die Vorlauftemperatur ist. Da das Eigenheim bei Kälte jedoch mehr Wärme verliert und das Heizsystem demnach mehr Energie nachliefern muss, ist im Winter eine höhere Vorlauftemperatur erforderlich. Insbesondere in älteren oder schlecht gedämmten Häusern müssen die Geräte im Winter stärker arbeiten, um den Wärmeverlust auszugleichen.

Um den erforderlichen Stromverbrauch der Wärmepumpe möglichst gering zu halten, sollten Sie daher darauf achten, Räume nicht zu überheizen, Türen geschlossen zu halten und keine Heizflächen zu verdecken. Vermeiden Sie außerdem dauerhaft gekippte Fenster sowie starke Temperaturschwankungen im Haus.

Photovoltaik als sinnvolle Ergänzung

Obwohl eine Photovoltaikanlage im Winter weniger Energie liefert als im Sommer, kann sie eine Wärmepumpe auch in der kalten Jahreszeit weiterhin sinnvoll unterstützen. Besonders an sonnigen Wintertagen lassen sich Heizlast und Stromkosten auf diese Weise deutlich senken. Mit einem Batteriespeicher wird der Eigenverbrauch zusätzlich erhöht, da die Wärmepumpe ihren Strom zeitversetzt nutzen kann. Wer außerdem eine intelligente Steuerung einbindet, kann das Heizen nach Sonnenstunden optimieren. Für Haushalte, die langfristig möglichst unabhängig und klimafreundlich heizen möchten, ist die Kombination aus Wärmepumpe und PV daher auch im Winter ein großer Vorteil.